Haben Sie einen Disaster-Recovery-Plan (DRP)?

Carmen Ilgen
Posted by Carmen Ilgen on Jan 22, 2019 9:41:00 AM

Privat sind Sie gut versichert! Aber was ist mit Ihrer IT Umgebung,  haben Sie einen Disaster-Recovery-Plan (DRP)?

Laut einer Befragung des Verbandes „BITKOM“ können 52% der deutschen Unternehmen auf Datenverluste und IT -Ausfälle nicht angemessen reagieren. Andere Statistiken besagen, dass jedes zweite mittelständische Unternehmen keinen Disaster-Recovery Plan hat. Das bedeutet in Euro durchschnittlich 2.500,- pro Tag an Kosten.

Diese Zahlen zeigen uns, dass in jedem Unternehmen unbedingt Disaster-Recovery-Pläne vorhanden sein und bei jeder Änderung innerhalb der IT angepasst werden sollten.

Wann immer die IT zum Beispiel einen neuen Server, Services oder Applikationen in Betrieb nimmt, sollte die ersten Fragen der dafür verantwortlichen Person sein: „Was müssen wir in unserem Backup- und Disaster-Recovery-Plan (DRP) entsprechend aktualisieren?“ „Sollen wir z.B. diese virtuelle Maschine replizieren?“ „Wie oft müssen die Daten dieses Servers geschützt sein?“ „Wie lange muss ich die Daten dieses speziellen Servers vorhalten und wo können diese im Worst-Case Szenario widerhergestellt werden?“

csm_Support_4010243db7Voraussetzung für eine effektive Planung von Business Continuity und Disaster-Recovery ist die umfassende Unterstützung der Firmenleitung und des Managements. Richtig durchgeführt, nimmt sie Einfluss auf die Unternehmenskultur und wird immer parallel zur produktiven Umgebung mit weiterentwickelt. Der Backup-Administrator kann nicht im Alleingang die Kultur der IT-Abteilung ändern und schon gar nicht die des kompletten Unternehmens.

 

BLUE Consult Tipps für Ihren erfolgreichen Disaster-Recovery-Plan

  1. Disaster-Recovery-Pläne müssen aktuelle Kommunikations- und Telefonlisten enthalten. Die Kommunikation mit anderen Mitarbeitern ist während eines Disasters essenziell, daher benötigen Sie eine Telefonliste mit den zu kontaktierenden Personen. Die Liste sollte auch Vertreter für jede Schlüssel-Personalie enthalten, sowie Kontaktinformationen und alternative Möglichkeiten diese zu erreichen. Nutzen Sie einen Anrufbaum und stellen Sie sicher, dass sich der Kreis schließt. Die letzte Person auf der Liste bestätigt somit, den Anruf erhalten zu haben. Einige Mitarbeiter sollten als Manager der Kommunikationsliste fungieren. Diese überprüfen dann die Antworten und kontaktieren die Vertreter, sollte dies notwendig sein. Entscheidend ist, dass die Kontaktliste immer auf einem aktuellen Stand ist.
    (Für die Erstellung solcher Listen gibt es Produkte von Drittanbietern.)

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  2. Arbeiten Sie während eines Disasters ein detailliertes Skript ab. Befinden Sie sich im Wiederherstellungsmodus, geschehen viele Dinge gleichzeitig und es wird enormen Druck geben. Um den Disaster-Recovery-Prozess zu vereinfachen, sollte sich in Ihrem DR-Plan ein detailliertes Skript oder eine Schritt-für-Schritt-Anleitung befinden. Versuchen Sie, die im Plan aufgezeigten Schritte so einfach wie möglich zu halten und formulieren Sie kurze und direkte Anweisungen.

  3. Testen Sie den detaillierten Disaster-Recovery-Plan mehrfach. Sie sollten den gesamten DR-Plan mindestens einmal pro Jahr komplett durchexerzieren. Wir raten allerdings dazu den DR-Plan einmal im Vierteljahr zu testen. So sind die Mitarbeiter besser damit vertraut. Es ist möglich, einzelne Teile des Disaster-Recovery-Plans separat zu testen. Das kommt beispielsweise nach Änderungen in Frage. Der Faktor Mensch ist elementar: DR-Verfahren funktionieren, wenn die IT Mannschaft eine Chance hat sich mit ihnen vertraut zu machen und diese geübt hat.

  4. Jedes Mitglied des Teams sollte mit der zugeteilten Rolle vertraut sein. Weiterhin müssen sich die Vertreter in ihrer Rolle wohl fühlen. Möglicherweise ist ein Team-Mitglied primär für die Applikationen zuständig. Sollte die oder der Angestellte ebenfalls die Vertretung für Telekommunikation sein, stellen Sie sicher, dass sie oder er sich dieser Rolle bewusst ist und weiß, was damit verbunden ist.

  5. Nehmen Sie eine Anwendungsliste in Ihrem DR-Plan auf. Eine Anwendungsliste enthält jegliches Software-Paket, das für den Wiederherstellungsprozess benötigt wird. Jeder Eintrag enthält idealerweise den für die technischen Mitarbeiter bekannten Namen der Anwendung. Außerdem sollten technische Details wie zum Beispiel Server-Name etc. aufgeführt sein. Am besten geführt in einer Master-Liste.

  6. Stellen Sie ein aktuelles Netzwerk-Diagramm des gesamten Netzwerks und des Wiederherstellungs-Orts im DR-Plan zur Verfügung. Jede Node an einem Switch und den Schaltschränken sollte eindeutig identifizierbar sein. Denken Sie daran, im Ernstfall ist die Zeit knapp und Sie möchten nicht den Kabeln in den Switchen folgen müssen.

  7. Der DR-Plan sollte eine einfache Anfahrtsbeschreibung enthalten, wie man den Wiederherstellungs-Standort schnell erreichen kann. Gehen Sie nicht davon aus, dass jeder weiß, wie er den Recovery-Ort erreicht. Weiterhin sollten Sie alternative Anfahrtswege beschreiben. Es kann immer passieren, dass die Hauptroute aus irgendwelchen Gründen gesperrt ist. Außerdem sind ausgewiesene Parkmöglichkeiten sinnvoll.

  8. Zusätzliche Informationen wie zum Beispiel eine Liste mit Anbieter-Kontakten und Versicherungs-Dokumentationen sowie Versicherungs-Nummern sind hilfreich. Zusätzlich sollten Sie auch eine Liste mit allen Hardware- und Software-Lizenzen in den Disaster-Recovery-Plan aufnehmen.

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  9. Ein Disaster-Recovery-Plan muss aktuell sein. Der wichtigste Punkt für den DR-Plan ist, dass er aktuell sein muss. Außerdem sollte sich am Wiederherstellungsort eine Kopie befinden. Daher aktualisieren Sie den Plan am besten einmal pro Jahr oder wenn größere Modifikationen vorgenommen werden, die auch den Disaster-Recovery-Plan betreffen. Diese Änderungen könnten Hardware, Software-Upgrades, virtualisierte Server und anderes betreffen.

 

 


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Quelle Bilder: BLUE, fotolia.com

Topics: Lösungen, Business Continuity

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